Warum ich „Lawmen: Bass Reeves“ für eine extrem schlechte Serie halte

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In den meisten Rezensionen ist man sich einig: Lawmen ist eine verflucht gute Serie. Ich werde hier darlegen, weshalb das meiner Meinung nach definitiv nicht der Fall ist.

In Folge 1 ist alles hervorragend: Bass befindet sich als Diener in den Diensten eines Offiziers der Südstaaten. Dichte Atmosphäre, Action, interessante Charaktere, tolle Bilder. Davon wollte ich mehr!

Mit jeder Folge wird die Serie schlechter. Das fängt schon damit an, wie Bass zum Hilfsdeputy gemacht wird. Woher kennt der Deputy ihn und weiß von seinen Fähigkeiten? Das bleibt nebulös. Genauso fraglich ist, weshalb Bass später zum Deputy gemacht wird. Hätte es da nicht Ressentiments geben müssen?

Überhaupt wird das Rassismus-Thema nur in Folge 1 gezeigt und dann erst wieder in Folge 5. Geographisch hat sich nichts verändert – hat man das einfach vergessen?

Nach Folge 1 gibt es auch keine nachvollziehbare Entwicklung von Bass oder irgendwem sonst. Wir sollen das glauben, weil er sich anders verhält. Aber warum tut er das?

Ein anderer Kritikpunkt betrifft den Protagonisten. Wir wissen nicht viel von ihm, außer dass er ein ehemaliger Sklave ist. Macht ihn das zu einem besseren Menschen? Ich weiß es nicht. Selbiges lässt sich auch über Bass‘ Familie sagen. Der Zuschauer soll sie sympathisch finden, dabei bleibt es jedoch. Liebt Bass seine Frau überhaupt? Sie behandelt ihre Kinder nicht besonders liebevoll, ihren Mann auch nicht. Wer ist sie überhaupt und was will sie? 

Kommen wir jetzt zu den zahlreichen Szenen in Dunkelheit. Selten ist mir das so unglaublich auf die Nerven gegangen. Vermutlich soll das irgendeine Stimmung erzeugen, bei mir hat es Frust erzeugt. Muss es selbst in Räumen mit Kerzen stockfinster sein? Natürlich gab es damals keine Halogenlampem, klar. Aber muss es so dermaßen dunkel sein? 

Dann ist da die Sache mit dem Schnauzbart… Ab Folge 2 trägt der Hauptdarsteller einen Bart. Ein guter Schauspieler würde sich von einer solchen banalen Nebensache sicherlich nicht einschränken lassen – Bass raubt dieser Gesichtsschmuck sämtliche Ausdrucksfähigkeit, da er ja auch nicht besonders viel spricht.

Für mich ist die Serie trotz der guten Nebendarsteller Dennis Quaid und Donald Sutherland eine Vollkatastrophe. Die Story des ersten schwarzen Marshalls interessiert mich jedoch weiterhin, deshalb werde ich mir die zugrundeliegenden Bücher zulegen, so sie denn übersetzt werden.

Abschließend stelle ich mir die Frage, welche Relevanz die Rezensionen großer Portale überhaupt noch haben. Sicherlich sind Geschmäcker verschieden, aber hier ist meiner Ansicht nach etwas faul. Vielleicht hat man sich nur die anständige erste Episode angesehen, vielleicht verbuchen wir angeblich objektive „Rezensionen“ zukünftig lieber unter „Marketing“… Irgendeines der der angesprochenen „Haare“ hätten die reichweitenstarken Seiten in der „Lawmen-Suppe“ finden müssen – doch dem ist angeblich nicht so… Seltsam, nicht?