
Spoilerfreie Rezension!
Void Rivals 1.Band: Die Verschwörung von Robert Kirkman, Lorenzo De Felici und Matheus Lopes. Erschienen für 18,00 Euro bei Panini Comics.
Da hat Panini Comics ein ganz heißes Eisen im Feuer! In der Serie Void Rivals wird ein Kosmos erschaffen, in dem künftig mehrere Hasbro-Franchises wie beispielsweise Transformers und G.I. Joe gemeinsam angesiedelt werden und miteinander interagieren können. Als Vertreter der Generation X habe ich Transformers lange vor Michael Bays Actionkrachern gekannt und war deshalb sehr gespannt, wie Void Rivals das bewerkstelligen möchte.
Void Rivals 1: Die Verschwörung ist zuerst mal kein dünnes Comicheftchen, sondern kommt mit satten 144 Seiten daher. Die Zeichnungen erinnerten mich an eine Mixtur der typischen Achtziger Comics, wie sie dereinst vor allem von Marvel und Condor in Deutschland populär gemacht wurden und modernen Comics, wie sie heute verbreitet sind. Dabei findet sich keinerlei Tristesse, wie sie woanders durch den übermäßigen Einsatz von digitalisierten Colorisierungen entsteht.
Die Handlung beinhaltet sowohl langsame, psychologisch tiefe Momente als auch Action pur, so wie das im Idealfall auch sein soll. Aber worum geht es überhaupt?
Irgendwo tief draußen in der Galaxis wütet ein langer Kampf zwischen den hochtechnologisierten Völkern der Agorrianer und der Zertonianer. Bis auf den Krieg gibt es offiziell keinerlei Austausch oder Kontakt zwischen den beiden Völkern. Das ändert sich, als zwei verfeindete Kampfpiloten auf einem Planeten im nichtkartografierten Raum abstürzen. Beide Raumschiffe sind stark beschädigt und die Piloten werden vor die Wahl gestellt: Sollen sie sich weiter bekämpfen, um dann letztlich zusammen im Exil zu sterben oder kooperieren sie, damit sie eine Überlebenschance haben und vielleicht sogar zurück in die Heimat kommen?
Das erinnerte mich anfangs etwas an Wolfgang Petersens Science Fiction-Perle Geliebter Feind (Enemy Mine) mit Dennis Quaid und Louis Gosset Junior, bekommt aber noch eine ganz andere Komponente. Schließlich trägt Band 1 nicht umsonst den Titel Die Verschwörung…
Die beiden Kampfpiloten werden beide mit glaubhaften Biographien und individuellen Eigenschaften ausgestattet, so dass sie authentisch agieren und damit für den Leser interessant werden und auch bleiben – Stück für Stück wird mehr über die Protagonisten und ihre Motivation enthüllt.
Mit dem Handdroiden des agorrianischen Piloten gibt es noch eine kleine „dritte“ Hauptfigur, die mich durch gelungene Situationskomik gut unterhalten hat. Die Idee ist natürlich nicht neu, wurde Z.B. auch in Venom genutzt, wenn sich der Parasit mit seinem Wirt unterhält. Trotzdem hoffe ich, dass dieser Sidekick noch etwas im Laufe der Serie dabei ist.
Der Band endet nicht direkt mit einem Cliffhanger, dennoch aber mit einer Situation, die mich definitiv dem nächsten Band entgegenfiebern lässt.
Zusatzinformation für Eltern: Mein Neunjähriger hat den Band ebenfalls gelesen und wurde gut unterhalten. Lediglich im späteren Verlauf der Geschichte brauchte er etwas Unterstützung beim Verständnis. Die angegebene Altersempfehlung von 12 Jahren halte ich für zutreffend. Problematische Gewaltdarstellung ist jedoch nicht enthalten.
Void Rivals: Die Verschwörung ist ein sehr gelungener Auftakt in einem völlig neuen Kosmos, in dem künftig zahlreiche weitere Abenteuer stattfinden werden. Wunderbar, dass Panini Comics auch deutschen Leser den Zugang in einer hervorragenden Übersetzung ermöglicht!
Ich hoffe, dass vielleicht (das hierzulande nahezu unbekannte) G.I. Joe durch die hervorragenden Void Rivals vielleicht etwas populärer wird. Als kleiner Junge hatte ich zum ersten Mal mit einem C64 Spiel im G.I.Joe-Kosmos Kontakt und hoffe seit dem auf eine deutsche Übersetzung der Comicserie von Larry Hama. Vielleicht wäre das ja auch eine tolle Sache für den Panini Comics?
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Herzlichen Dank an Panini Comics für das Rezensionsexemplar!
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