
Nach der Lektüre von Dr. Morton Band 121 wurde mir klar, dass ich noch etwas Nachholbedarf hatte – insbesondere in Bezug auf Sir Edward und seinen Assistenten Rob Jones. Also griff ich zu Band 80 der Neuausgabe, denn dort treten die beiden erstmals auf. Kein Wunder: Es handelt sich hierbei um Band 1 der Erstausgabe von Mortons Schwesterserie Der Lord.
Die Lektüre hat meine Wissenslücken restlos geschlossen. Keine Fragen blieben offen, und gegen Ende tritt sogar Sir Douglas, die graue Eminenz der Serie, in Erscheinung – eine Figur, die der Reihe weiterhin treu bleibt.
Wer auch immer hinter dem Pseudonym John Ball steckt: Mit Das gespaltene Ich ist ihm erneut ein echter Volltreffer gelungen. Der Roman ist stilistisch aus einem Guss, lässt sich flüssig lesen und passt absolut stilecht in den Serienkosmos. Kurzum: Er macht richtig Spaß.
Wie schon beim zuvor von mir gelesenen Band 121 (Feuerteufel) handelt es sich auch diesmal um einen handwerklich sehr sauber erzählten Kriminalroman – angereichert mit einer ordentlichen Portion typischer „Morton-Vibes“. Besonders gut gefallen hat mir die „Arbeitsteilung“ zwischen Dr. Morton und Sir Edward beim Showdown: Als Sir Douglas und Sir Edward mit ihren Möglichkeiten am Ende sind, übernehmen kurzerhand Dr. Morton und William Grimsby die Bestrafung des Oberbösewichts – ein schöner dramaturgischer Kniff.
Ergänzend zu meiner Leseempfehlung möchte ich auf die Lord-Bände hinweisen, die in der Neuausgabe von Dr. Mortonenthalten sind. Eine vollständige Titelliste findet sich unter anderem im Onlinemagazin Zauberspiegel oder auch bei Wikipedia.
Klasse, dass die ehemaligen Lord-Bände auf dem Cover kenntlich gemacht werden – durch einen gut sichtbaren Button. Das macht das gezielte Lesen deutlich leichter.
Mein Fazit: Wer sich auch nur im Entferntesten für Heftromane interessiert, sollte Sir Edward alias Lord Mullion auf jeden Fall eine Chance geben!